von Bordernase » Sa 11. Jun 2011, 00:24
Ehrlich, ich hab ja grad erst ein gutes Jahr Erfahrung mit einem ansonsten gesunden, aber tauben Hund, aber ich empfinde das nicht mehr als Behinderung. Wir haben Snooker darauf konditioniert, ca. alle 30 Sekunden Blick-Kontakt herzustellen bzw. abzufragen, ob die Richtung noch ok ist. Dann kommt das ok mit der hand, und weiter gehts. Oder der Richtungswechsel. Bei Fremdhundebegegnungen merkt niemand, dass sie taub ist. Das mag daran liegen, dass ich mir angewöhnt habe, bei allen unserer Hunde sowohl das verbale Kommando als auch das Zeichen zu geben, weil normalerweise ja alle miteinander mitkommen. Man hält das wohl für ne Marotte, aber es fällt nicht weiter auf. Wo das mit alle 30 Sekunden abfragen nicht funktioniert, ist, wenn alle miteinander loszischen. Beispiel: Morgens am Pferdestall warten, bis gefüttert, getränkt und gemistet ist. Danach kommt das erlösende "OK, Laufen". Dann darf man losbrettern auf die Koppeln. Aber da gucken die anderen auch nicht wirklich auf mich. Also alles irgendwie im Lot.
Eben: tauber Hund, na und? Kann wirklich nur jedem Mut machen, sich auf einen tauben Hund einzulassen. Anfangs war eigentlich die einzige Frage: Wecke ich sie, oder wecke ich sie nicht? Wecke ich sie, erschrecke ich sie. Wecke ich sie nicht, und sie wacht womöglich von selbst auf und merkt, auwai, alle sind weg, dann ängstige ich sie. Also wecke ich sie. War immer ok, denke, war richtig.